- Sarkoidose
- Sarko|idose[zu Sarkom und griechisch -eide̅́s »gestaltet«, »ähnlich«] die, -/-n, Boeck-Krankheit [norwegisch 'buːk-], Besnier-Boeck-Schaumann-Krankheit [bɛn'je-], teils akut, überwiegend jedoch chronisch verlaufende Systemerkrankung, die durch Bildung zahlreicher herdförmiger Granulome (Granulomatose) im Körper gekennzeichnet ist; betroffen sind v. a. Lymphknoten, Lunge, Haut, Augen, Speicheldrüsen, Leber, Milz, Herzmuskel, Knochen und Nervensystem. Die Sarkoidose tritt meist zwischen dem 15. und 40. Lebensjahr auf. Als Ursache wird eine genetisch bedingte oder erworbene Immunreaktion auf verschiedene Antigene vermutet, die zu einer Aktivierung von T-Lymphozyten und durch Stimulierung von Makrophagen zu lokaler Granulombildung führt.Im Vordergrund stehen meist Veränderungen der Lunge. Im ersten Stadium kommt es zu Hilusdrüsenschwellung, knotigen Hautveränderungen (Erythema nodosum), Gelenkbeschwerden (Periarthritis der Fußgelenke), im zweiten zu (präfibrotischer) Lungengranulomatose. Die Symptome können sich spontan zurückbilden oder im dritten Stadium in eine bleibende Lungenfibrose übergehen. Lungenveränderungen im dritten Stadium führen zu Atemnot, respiratorische Insuffizienz und Rechtsherzüberlastung (Cor pulmonale) als Hauptursache des in etwa 5 % der Fälle auftretenden tödlichen Verlaufs. - Für die Diagnose sind neben Röntgenuntersuchung und Tuberkulintest ein spezieller Intrakutantest (Kveim-Hauttest) mit Sarkoidoseantigenen und zytologischen Untersuchungen wie Lymphknotenbiopsie sowie Bronchoskopie mit bronchoalveolärer Lavage aufschlussreich. Die Behandlung wird in Abwägung der Nebenwirkungsrisiken gegebenenfalls symptomatisch mit Corticosteroiden durchgeführt.
* * *
Universal-Lexikon. 2012.